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Dr. Ernst Kniprath
Sievershäuser Oberdorf 9
D 37574 Einbeck
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Wenn das Schleiereulenjahr vorbei ist – in manchen Jahren schon Ende August, in manchen erst im November – dann atmen wir auf. Wir müssen uns nicht mehr ständig fragen: Wo müssen wir noch kontrollieren? | Wenn das Schleiereulenjahr vorbei ist – in manchen Jahren schon Ende August, in manchen erst im November – dann atmen wir auf. Wir müssen uns nicht mehr ständig fragen: Wo müssen wir noch kontrollieren? | ||
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Schleiereulen, | Schleiereulen, | ||
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Genug der Vorrede! Wie kamen wir nun darauf? Etwa zu der Zeit, als die DDR unterging, stand der Autor vor der selbstgestellten Frage, was er denn nach seinem Eintritt in das Rentenalter Sinnvolles tun könne. Da er schon als Schüler sehr viel Zeit draußen mit Ornithologie (also Vogelkunde) verbracht, anschließend Biologie studiert hatte und danach viele Jahre in der biologischen Forschung tätig gewesen war, stand fest: Es sollte Forschung an und mit Vögeln sein, so weit eben, wie man sie in der Kleinstadt oder deren Umgebung betreiben kann. Die konkrete Entscheidung für das genaue Thema fällte dann der Zufall. | Genug der Vorrede! Wie kamen wir nun darauf? Etwa zu der Zeit, als die DDR unterging, stand der Autor vor der selbstgestellten Frage, was er denn nach seinem Eintritt in das Rentenalter Sinnvolles tun könne. Da er schon als Schüler sehr viel Zeit draußen mit Ornithologie (also Vogelkunde) verbracht, anschließend Biologie studiert hatte und danach viele Jahre in der biologischen Forschung tätig gewesen war, stand fest: Es sollte Forschung an und mit Vögeln sein, so weit eben, wie man sie in der Kleinstadt oder deren Umgebung betreiben kann. Die konkrete Entscheidung für das genaue Thema fällte dann der Zufall. | ||
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Es stand in der örtlichen Tageszeitung: | Es stand in der örtlichen Tageszeitung: | ||
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Die Aktion von Horst Weiter hatte im Landkreis Northeim in Südniedersachsen ein für die Eulen großartiges Ergebnis. Am Ende der 90-er Jahre des letzten Jahrhunderts standen ihnen rund 550 Nistkästen in Scheunen und Kirchtürmen zur Verfügung. Und sie nutzten sie in stetig wachsendem Maße. Ihre Zahl nahm wieder zu! | Die Aktion von Horst Weiter hatte im Landkreis Northeim in Südniedersachsen ein für die Eulen großartiges Ergebnis. Am Ende der 90-er Jahre des letzten Jahrhunderts standen ihnen rund 550 Nistkästen in Scheunen und Kirchtürmen zur Verfügung. Und sie nutzten sie in stetig wachsendem Maße. Ihre Zahl nahm wieder zu! | ||
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Diese nächtliche Begegnung brachte augenblicklich die Entscheidung: | Diese nächtliche Begegnung brachte augenblicklich die Entscheidung: | ||
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Die folgenden Jahre dienten dazu herauszufinden, | Die folgenden Jahre dienten dazu herauszufinden, | ||
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In der Praxis sah das dann so aus, dass neben den Kontrollen der Nistkästen und der Beringung der jungen Eulen Methoden ausprobiert wurden, deren Eltern zu kontrollieren. Übrigens erfordert eine solche Arbeit nicht nur die Zustimmung der zuständigen Vogelwarte, sondern auch eine behördliche Genehmigung. Schließlich handelt es sich bei den Schleiereulen um geschützte Tiere, die nicht beliebig gestört oder gar gefangen werden dürfen. Zuerst wurde also mit der Vogelwarte Helgoland geklärt, welche Flächengröße für die statistische Auswertung hinreichend große Datenmengen erwarten ließ. Es folgte dann die Verpflichtung, | In der Praxis sah das dann so aus, dass neben den Kontrollen der Nistkästen und der Beringung der jungen Eulen Methoden ausprobiert wurden, deren Eltern zu kontrollieren. Übrigens erfordert eine solche Arbeit nicht nur die Zustimmung der zuständigen Vogelwarte, sondern auch eine behördliche Genehmigung. Schließlich handelt es sich bei den Schleiereulen um geschützte Tiere, die nicht beliebig gestört oder gar gefangen werden dürfen. Zuerst wurde also mit der Vogelwarte Helgoland geklärt, welche Flächengröße für die statistische Auswertung hinreichend große Datenmengen erwarten ließ. Es folgte dann die Verpflichtung, | ||
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Wie die Euleneltern in die Hand zu bekommen sind, hatte schon davor 20 Jahre lang Dr. Reinhard Altmüller im Bereich Celle erfolgreich erprobt. Die Knipraths mussten also hier nur noch die hinreichende Übung bekommen. Die Knipraths, das bedeutet seit 1994, dass sich auch die jetzige Frau von Ernst Kniprath, Susanne, an der gesamten Arbeit beteiligte. Damit gab es für die geplante Forschung optimale Voraussetzungen. Ende 1995 lag dann die Beringungserlaubnis von der Vogelwarte Helgoland vor. Es wurde festgelegt, die Untersuchung in der nördlichen Hälfte des Landkreises Northeim mit den Kommunen Dassel, Einbeck, Kreiensen, Bad Gandersheim und Kalefeld durchzuführen. Der Winter 1995/96 diente dazu, in diesem ca. 500 qkm großen Gebiet die Standorte aller Nistkästen zu erkunden und in einer elektronischen Datenbank festzuhalten. Diese Datenbank musste vorher zu dem Zweck entwickelt werden. Es ging darum, die anfallenden Daten sicher und gut auswertbar festzuhalten. | Wie die Euleneltern in die Hand zu bekommen sind, hatte schon davor 20 Jahre lang Dr. Reinhard Altmüller im Bereich Celle erfolgreich erprobt. Die Knipraths mussten also hier nur noch die hinreichende Übung bekommen. Die Knipraths, das bedeutet seit 1994, dass sich auch die jetzige Frau von Ernst Kniprath, Susanne, an der gesamten Arbeit beteiligte. Damit gab es für die geplante Forschung optimale Voraussetzungen. Ende 1995 lag dann die Beringungserlaubnis von der Vogelwarte Helgoland vor. Es wurde festgelegt, die Untersuchung in der nördlichen Hälfte des Landkreises Northeim mit den Kommunen Dassel, Einbeck, Kreiensen, Bad Gandersheim und Kalefeld durchzuführen. Der Winter 1995/96 diente dazu, in diesem ca. 500 qkm großen Gebiet die Standorte aller Nistkästen zu erkunden und in einer elektronischen Datenbank festzuhalten. Diese Datenbank musste vorher zu dem Zweck entwickelt werden. Es ging darum, die anfallenden Daten sicher und gut auswertbar festzuhalten. | ||
Schon bei der Suche nach den Nistkästen wurde klar, dass noch andere Vorbereitungen getroffen werden mussten. Es gab Kästen, die nur mit langen Leitern erreichbar waren, andere selbst so nicht. Wie das? Sie waren doch mal aufgehängt worden. Zu der Zeit hatte aber in manchen Scheunen noch sehr viel Stroh gelegen, man konnte zu Fuß hinkommen. Das Stroh war jetzt weg und in der Scheune gähnende Leere (oder Silos). | Schon bei der Suche nach den Nistkästen wurde klar, dass noch andere Vorbereitungen getroffen werden mussten. Es gab Kästen, die nur mit langen Leitern erreichbar waren, andere selbst so nicht. Wie das? Sie waren doch mal aufgehängt worden. Zu der Zeit hatte aber in manchen Scheunen noch sehr viel Stroh gelegen, man konnte zu Fuß hinkommen. Das Stroh war jetzt weg und in der Scheune gähnende Leere (oder Silos). | ||
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Die Knipraths starteten also über die Zeitungen eine Bettelkampagne für nicht mehr gebrauchte Leitern. Die gab es tatsächlich und wurden in vielen Fällen – weil nicht mehr gebraucht – bereitwillig abgegeben. Meist waren das Holzleitern, | Die Knipraths starteten also über die Zeitungen eine Bettelkampagne für nicht mehr gebrauchte Leitern. Die gab es tatsächlich und wurden in vielen Fällen – weil nicht mehr gebraucht – bereitwillig abgegeben. Meist waren das Holzleitern, | ||
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Die eigentliche Arbeit begann dann Ende Mai/Anfang Juni 1996. Zu dem Zeitpunkt – wie aus anderen Untersuchungen, | Die eigentliche Arbeit begann dann Ende Mai/Anfang Juni 1996. Zu dem Zeitpunkt – wie aus anderen Untersuchungen, | ||
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Gibt es derartige Spuren oder sagen uns die Hofleute, dass sie Eulen gehört oder gar gesehen haben, dann frohlocken wir: Hier müssen sie brüten. Dann gibt es je nach Lage unterschiedliche Strategien: Ist die Einflugöffnung am Kasten (außen am Gebäude) nicht höher als 8 Meter, dann wird sie von außen verschlossen. Das machen wir mit einem Stopfen passender Größe aus Hartschaum. Der ist am oberen Ende von zusammengesteckten Aluminiumstangen befestigt. So, wer jetzt im Kasten sitzt, kann nicht mehr entkommen. Das gilt natürlich auch für die Kästen, in denen wir im Laufe der Jahre Zugbrücken (wie bei mittelalterlichen Burgen) angebracht haben. Diese Zugbrücken werden aus einigem Abstand bedient, damit die Eulen nicht schon frühzeitig gewarnt werden und abfliegen. | Gibt es derartige Spuren oder sagen uns die Hofleute, dass sie Eulen gehört oder gar gesehen haben, dann frohlocken wir: Hier müssen sie brüten. Dann gibt es je nach Lage unterschiedliche Strategien: Ist die Einflugöffnung am Kasten (außen am Gebäude) nicht höher als 8 Meter, dann wird sie von außen verschlossen. Das machen wir mit einem Stopfen passender Größe aus Hartschaum. Der ist am oberen Ende von zusammengesteckten Aluminiumstangen befestigt. So, wer jetzt im Kasten sitzt, kann nicht mehr entkommen. Das gilt natürlich auch für die Kästen, in denen wir im Laufe der Jahre Zugbrücken (wie bei mittelalterlichen Burgen) angebracht haben. Diese Zugbrücken werden aus einigem Abstand bedient, damit die Eulen nicht schon frühzeitig gewarnt werden und abfliegen. | ||
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Das Entkommen wollen wir deshalb verhindern, weil wir ja schließlich sehen wollen, ob die Eule schon einen Ring hat. Hat sie einen, dann ist es meistens eine, die wir selbst beringt haben. Dann wissen wir, wer sie ist und woher sie kommt. Gelegentlich ist mal eine dabei, die wir nicht selbst beringt haben, die also von außerhalb kam. Einmal haben wir einen Eulenmann gefangen, der aus dem Schweizer Jura stammte. Das war Karli. So haben wir den benannt. Alle brütenden Eulen haben Namen. Das hilft uns, die einzelnen Eulen auseinander zu halten. Die Ringnummern wären dazu viel zu unpraktisch. Schreibt man „Karli“ auf, dann gibt es keinen Zahlendreher wie bei 483429. Und wer kann schon solche Zahlen behalten, die aus Serien stammen und daher alle so ähnlich sind? | Das Entkommen wollen wir deshalb verhindern, weil wir ja schließlich sehen wollen, ob die Eule schon einen Ring hat. Hat sie einen, dann ist es meistens eine, die wir selbst beringt haben. Dann wissen wir, wer sie ist und woher sie kommt. Gelegentlich ist mal eine dabei, die wir nicht selbst beringt haben, die also von außerhalb kam. Einmal haben wir einen Eulenmann gefangen, der aus dem Schweizer Jura stammte. Das war Karli. So haben wir den benannt. Alle brütenden Eulen haben Namen. Das hilft uns, die einzelnen Eulen auseinander zu halten. Die Ringnummern wären dazu viel zu unpraktisch. Schreibt man „Karli“ auf, dann gibt es keinen Zahlendreher wie bei 483429. Und wer kann schon solche Zahlen behalten, die aus Serien stammen und daher alle so ähnlich sind? | ||
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Kommen wir wieder zurück zu den Kontrollen der Eulenkästen, | Kommen wir wieder zurück zu den Kontrollen der Eulenkästen, | ||
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Wie aber wissen wir, wer er und wer sie ist? Bei Eulen brüten, wie wir schon sagten, ausschließlich die Weibchen. Wenn also nur eine Eule bei der Brut ist, so ist das garantiert sie. Sind beide Eltern da, müssen wir genauer hinschauen, weil sie sich rein äußerlich nicht sicher genug unterscheiden. Auch beim Gewicht ist die Unterscheidung nicht ganz sicher möglich. Die Gewichte überschneiden sich. Übrigens sind die Weibchen etwas größer und schwerer als die Männchen. Auch das hilft uns bei der Unterscheidung. Zum Wiegen kommen die Eulen in einen Stoffbeutel und werden mit einer Federwaage gewogen. Aber das sicherste Merkmal ist immer, dass die Weibchen auf der Bauchseite eine Brutfleck haben, eine Fläche von der Größe der Handfläche eines Kindes von sechs Jahren etwa. Das ist eine stark durchblutete Hautpartie, mit der die Eule die Eier wärmt, genau so wie bei fast allen Vögeln, auch Haushühnern. Nach dieser Prozedur setzen wir die Eulen wieder in den Kasten, das Weibchen direkt auf die Eier oder die Jungen. Das beruhigt sie und fast alle Eulenmütter bleiben gleich dort und brüten oder hudern unbeirrt weiter. Überhaupt sind die meisten Schleiereulen recht friedfertige Vögel, jedenfalls uns gegenüber. Sie beißen auch nicht, auch wenn ihr Schnabel dazu gut geeignet wäre. Nur vor ihren Krallen nehmen wir uns in acht. | Wie aber wissen wir, wer er und wer sie ist? Bei Eulen brüten, wie wir schon sagten, ausschließlich die Weibchen. Wenn also nur eine Eule bei der Brut ist, so ist das garantiert sie. Sind beide Eltern da, müssen wir genauer hinschauen, weil sie sich rein äußerlich nicht sicher genug unterscheiden. Auch beim Gewicht ist die Unterscheidung nicht ganz sicher möglich. Die Gewichte überschneiden sich. Übrigens sind die Weibchen etwas größer und schwerer als die Männchen. Auch das hilft uns bei der Unterscheidung. Zum Wiegen kommen die Eulen in einen Stoffbeutel und werden mit einer Federwaage gewogen. Aber das sicherste Merkmal ist immer, dass die Weibchen auf der Bauchseite eine Brutfleck haben, eine Fläche von der Größe der Handfläche eines Kindes von sechs Jahren etwa. Das ist eine stark durchblutete Hautpartie, mit der die Eule die Eier wärmt, genau so wie bei fast allen Vögeln, auch Haushühnern. Nach dieser Prozedur setzen wir die Eulen wieder in den Kasten, das Weibchen direkt auf die Eier oder die Jungen. Das beruhigt sie und fast alle Eulenmütter bleiben gleich dort und brüten oder hudern unbeirrt weiter. Überhaupt sind die meisten Schleiereulen recht friedfertige Vögel, jedenfalls uns gegenüber. Sie beißen auch nicht, auch wenn ihr Schnabel dazu gut geeignet wäre. Nur vor ihren Krallen nehmen wir uns in acht. | ||
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Dann warten wir im Auto nicht weit weg, so dass wir den Nistkasteneingang unter Kontrolle haben. Das Männchen kommt dann irgendwann. Manchmal kann das ganz schnell sein, kaum dass es wirklich dunkel ist, manchmal aber auch nach sehr langer Warterei. Manche Männchen fliegen ohne zu zögern direkt in den Kasten und wir hören mit Erleichterung das Zuschlagen der Falltür. Andere aber sind misstrauisch. Sie kommen vorsichtig herangeflogen, | Dann warten wir im Auto nicht weit weg, so dass wir den Nistkasteneingang unter Kontrolle haben. Das Männchen kommt dann irgendwann. Manchmal kann das ganz schnell sein, kaum dass es wirklich dunkel ist, manchmal aber auch nach sehr langer Warterei. Manche Männchen fliegen ohne zu zögern direkt in den Kasten und wir hören mit Erleichterung das Zuschlagen der Falltür. Andere aber sind misstrauisch. Sie kommen vorsichtig herangeflogen, | ||
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Wieso sind eigentlich manche Eulenmänner nicht bei ihrer Familie? Wir könnten uns die Sache leicht machen und die Frage mit einem Thekenspruch erledigen: „Sind doch anderswo auch meistens nicht zu hause“. Aber unsere Fragen sind wissenschaftlich und wir wollen sie wissenschaftlich beantworten. Anfangs, also ganz bestimmt, so lange das Weibchen noch Eier legt, sind sie Tag und Nacht bei ihrem Weibchen. Es geht nicht nur darum, eventuell auftauchende Feinde abzuwehren sondern viel mehr darum, anderen Männchen jede Chance zu einem ungebetenen Besuch zu verleiden. Das ist später, wenn die Jungen geschlüpft sind, nicht mehr so unbedingt nötig. Dann bleiben die Männchen auch schon mal nachts weg. Und noch viel später, wenn die Jungen größer sind und in dem Kasten herumturnen und dann auch noch nach Futter betteln, verschaffen sich die Männchen ihre Ruhe und schlafen anderswo. | Wieso sind eigentlich manche Eulenmänner nicht bei ihrer Familie? Wir könnten uns die Sache leicht machen und die Frage mit einem Thekenspruch erledigen: „Sind doch anderswo auch meistens nicht zu hause“. Aber unsere Fragen sind wissenschaftlich und wir wollen sie wissenschaftlich beantworten. Anfangs, also ganz bestimmt, so lange das Weibchen noch Eier legt, sind sie Tag und Nacht bei ihrem Weibchen. Es geht nicht nur darum, eventuell auftauchende Feinde abzuwehren sondern viel mehr darum, anderen Männchen jede Chance zu einem ungebetenen Besuch zu verleiden. Das ist später, wenn die Jungen geschlüpft sind, nicht mehr so unbedingt nötig. Dann bleiben die Männchen auch schon mal nachts weg. Und noch viel später, wenn die Jungen größer sind und in dem Kasten herumturnen und dann auch noch nach Futter betteln, verschaffen sich die Männchen ihre Ruhe und schlafen anderswo. |